Klingenstadt

Die Klingenstadt Solingen 

Solingen ist einzigartig. Denn es ist nicht nur eine Großstadt, sondern darüber hinaus ein Markenname. Ein geschützter zudem, und dies nicht nur in Deutschland, sondern in Europa und in vielen anderen Teilen der Welt. Weil Solingen nach wie vor das Zentrum der deutschen Schneidwaren- und Besteckindustrie ist. Nirgendwo sonst ist die Zahl der Fachbetriebe so hoch. Der O-Bus fährt heute noch durch Solingen. Foto: Stadt Solingen Der O-Bus fährt heute noch durch Solingen. Die Marke Solingen spricht für Qualität: Schneidwaren, Bestecke sowie Scheren dürfen nur mit Solingen gekennzeichnet sein, wenn sie überwiegend in der Klingenstadt hergestellt worden sind. Qualität hat aber in mehrfacher Hinsicht ihren Preis. Zum Schutz der Marke Solingen musste längst ein Fonds gegründet werden, der Produktfälschern, überwiegend aus Fernost, das Handwerk legt. Sie kupfern hemmungslos Form und Gestaltung von Schneidwaren ab. Der in Solingen ansässige Industrieverband Schneid- und Haushaltswaren verfolgt deshalb im Verein mit der Industrie- und Handelskammer die Markenrechtsverletzter. Solingen allein auf Schneidwaren zu reduzieren das wird der 1374 gegründeten Stadt indes nicht gerecht. Ebenso schöne, in der Hand liegende Produkte wie beispielsweise der legendäre Krups-Drei-Mix, kamen einst aus Solingen. Krups produziert zwar nicht mehr in Solingen, das Unternehmen gehört mittlerweile über den Umweg Moulinex jetzt zur französischen SEB-Gruppe, aber der Markenname ist geblieben. Ebenso der für den "Knirps". Der Mini-Regenschirm im Handtaschenformat stammt aus Solingen. Der frühere Hersteller, die Firma Bremshey, ist jedoch schon lange nicht mehr am Markt das produzierende Gewerbe erlebte in den vergangenen 30 Jahren in der Klingenstadt einen ungeheuren Rückgang, der einher ging mit Arbeitsplatzverlusten. Die historische Altstadt in Gräfrath. Foto: Stadt Solingen Die historische Altstadt in Gräfrath. Foto: Stadt Solingen Wer mit einem Auto, egal welcher Marke, unterwegs ist, der hat womöglich "Solingen" unter dem Sitz. Der Räder-Hersteller Kronprinz ist seit mehr als 100 Jahren in der Klingenstadt. Mehr als sechs Millionen Pkw-Räder werden Jahr für Jahr hergestellt.Überdies sind hier zahlreiche Automobilzulieferer angesiedelt. Ihre Produktionsteile zusammengelegt, wäre es möglich, ein Automobil zu gestalten. Solingen war einst auch einmal eine Autostadt, wenngleich das schon über 100 Jahre zurückliegt. Die Firma Weyersberg, Kirschbaum & Co. (WKC) machte bereits 1899 Versuche mit zwei-, drei- und vierrädrigen Motorfahrzeugen. Bei der Fernfahrt Berlin-Aachen am 30. August 1900 waren Fahrzeuge der Marke "Patria" erfolgreich. Mit den WKC-Autos war es allerdings 1901 wieder vorbei. Fotos Ansichten aus Solingen Durch die Solinger City fährt heute noch der selten gewordene O-Bus. Die seit dem Mittelalter in Solingen dominierende Schneidwarenindustrie ist in der Stadt sichtbar. Hier der Degen vor dem DKM. Idyllische Landschaften wie am Wipperkotten bieten Naturfreunde eine die ideale Umgebung zum joggen, walken, radeln oder spazieren. Ansichten aus Solingen Solingen, seit 1929 Großstadt durch die Eingemeindung der einst selbstständigen Städte Ohligs, Wald, Gräfrath, Höhscheid und Merscheid 1975 kam durch eine Gebietsreform noch Schloss Burg an der Wupper hinzu ist aber nach wie vor eine Stadt, in der auch kleine Hofschaften das Stadtbild mit prägen. Mehr als 80 lassen sich davon noch zählen. Und Solingen ist eine Stadt der Chöre. Die Zentralstelle des deutschsprachigen Chorgesangs in der Welt hat nicht von ungefähr ihren Standort in der Klingenstadt. Gepflegt wird zudem das Brauchtum, das sich nicht nur im "Soliger Platt" beispielsweise durch die Mundartgruppe "Hangkgeschmedden" präsentiert, sondern auch in einer Vielzahl von "Hahneköppervereinen". Zusammenarbeit mit den Nachbarstädten auch die wird von Solingen aus intensiviert. Fotos Ansichten aus Schloss Burg Reiterstandbild des Grafen Engelbert II. von Berg - er erbaute 1218-1225 den Palas (den Hauptwohngebäude der mittelalterlichen Burganlage). Ansichten aus Schloss Burg Mit der Müngstener Brücke, Deutschlands höchster Eisenbahnbrücke (107 Meter), ist nicht nur rein äußerlich eine Verbindung nach Remscheid seit mehr als 100 Jahren angelegt. Eine Schwebefähre unter der Brücke sorgt nun für eine trockene Überfahrt über die Wupper. Das Bergische Symphonieorchester ist ebenfalls ein Produkt der Zusammenarbeit dieser beiden Städte, über die Regionale 2006 ist die Schwebebahn-Stadt Wuppertal mit im Boot. Solingen verfolgt über die Regionale gleich ein Dutzend Zukunftsprojekte, hat beispielsweise im ehemaligen Hauptbahnhof nun das Forum für Produktdesign etabliert. Denn Design hat in Solingen schon immer einen hohen Stellenwert besessen; die vielfältigen Auszeichnungen insbesondere der Solinger Schneidwaren- und Besteckfirmen sind Beleg dafür. Und weil Schönes immer wieder gerne abgekupfert wird, hat jetzt das zuvor in Berlin ansässige Plagiarius-Museum seinen Standort in unmittelbarer Nähe zum kreativen Forum für Produktdesign. Seit 1977 engagiert sich die von Prof. Rido Busse ins Leben gerufene Aktion Plagiarius durch die jährliche Vergabe des Negativpreises "Plagiarius" im Kampf gegen den Diebstahl geistigen Eigentums. Auch in dieser Hinsicht ist Solingen nun einzigartig.